Kennst du das? Du kaufst ein Kräuterbuch nach dem anderen auf der Suche nach der „Lösung“? Oder du hast jede Menge ungelesener Kräuterbücher im Regal stehen, aber kannst dieses Wissen einfach nicht anwenden? Dann ist dieser Blogpost für dich!
Du musst dich dafür nicht schämen!
Denn mir ging es jahrelang so. Ich kaufte Kräuterbücher und Zeitschriften, saugte alles Wissen auf – und dabei blieb es dann. In den ganzen Jahren habe ich nicht EIN Rezept ausprobiert. Stattdessen, dachte ich, ich wusste noch nicht genug. Beim nächsten Kräuterbuch fang ich dann an! Du weißt, wie es ausgeht, ich hab wieder nichts gemacht. Und dabei hab ich mir in meinem Kopf ausgemalt, wie ich meiner Familie Erkältungstees mische, Tinkturen ansetze und Salben rühre.
Was war das Problem, dass ich einfach nicht ins TUN gekommen bin?
Ich war schlichtweg überfordert.
Die vielen Informationen, die ich mir reingezogen habe, waren so komplex, dass ich wie ein Kaninchen vor der Schlange erstarrt bin.
Was, wenn ich etwas falsch mache?
Erkenne ich überhaupt die richtigen Pflanzen? Was ist, wenn etwas giftiges dabei ist?
Woher weiß ich, welche Pflanzen was können?
Und der Klassiker: Wie dosiere ich richtig?
Heute weiß ich: mir fehlte eine kompetente Lehrerin
Jemanden, den ich ALLES fragen konnte. Jemanden, der mich dazu brachte, die Kräuter zu PROBIEREN. Jemanden, der mich an die Hand nahm und mir alles zeigte, was ich in der PRAXIS wissen musste.
Denn in der Theorie hatte ich alles, was meine erste Lehrerin mir erzählt hat, schon gewusst. Botanik, Extraktionsarten, Erkennungsmerkmale. Doch Bücher bringen dich nicht dazu, dein Wissen auch ANZUWENDEN. Kurse schon.
Und so lernte ich alles nochmal. Durch praktisches ausprobieren und anwenden.
Siehe da! Auf einmal kam ich ins Tun. Ich fing an zuhause Tinkturen anzusetzen, Salben zu rühren, Fehler zu machen, geschimmelte Ansätze wegzuwerfen und neu zu probieren. Ich testete mich durch frische und getrocknete Kräuter, vergleichte Teeaufgüsse mit Abkochungen und probierte aus.
Ich testete die Wirkung der Pflanzen auf mich und lernte mich selbst und die Pflanzen auf einer tiefen Ebene kennen, wie ich nie gedacht hätte, dass ich sie je erreiche. Und es ist noch nicht vorbei. Ich probiere immer noch aus. Ich habe immer noch Lehrer und Lehrerinnen, bei denen ich mich fortbilde und die mir ihre Sicht auf die Pflanzen und den Menschen vermitteln.
Inzwischen wende ich mein Kräuterwissen auch in meiner Familie an, wenn ich darum gebeten werde. Dadurch kann ich mein Wissen über die Wirkung der Pflanzen noch mehr erweitern. Denn immer mehr weiß ich, dass die pflanzlichen Wirkungen auf jeden Menschen individuell sind. Kräuter wirken nicht wie Tabletten. Kräuter passen sich dem Menschen an und der Körper nimmt sich aus der Pflanzenzubereitung das, was er gerade braucht.
Aber ich schweife mal wieder ab. Zu diesem Thema wird es sicher auch mal einen Blogartikel geben.
Das kannst du tun, wenn du von der Vielfalt der Kräuter überfordert bist:
- Pick dir eine Pflanze raus, die du schon kennst. Nur diese eine. Nehmen wir die Brennnessel. Recherchier über Standorte, Erkennungsmerkmale und Inhaltsstoffe.
- Nimm deine Kräuterbücher und schlage die Brennnessel nach. Recherchiere Zielorgane und Anwendungen. Dann schreibst du alles zusammen, was du in Erfahrung gebracht hast.
- Such dir eine Kräuterpädagogin in deiner Nähe und lass dir die Brennnessel zeigen. Stell alle deine Fragen. Probier die Pflanze unter Aufsicht.
- Versuche, die Brennnessel selbstständig zu finden und probiere.
- Bau die Brennnessel regelmäßig in deine Ernährung ein und achte darauf, wie du dich fühlst. Wie verändert sich dein Körper?
- Teste alle Anwendungen und Zubereitungen aus, die du mit der Brennnessel machen kannst. Tee, Kräutersalz, Pulver, frisch,…
- Meditiere mit der Brennnessel und frage sie, ob sie eine Botschaft für dich hat.
- Nimm erst, wenn du die Brennnessel in- und auswendig kannst, die nächste Pflanze dazu.
Die Pflanzen geben ihre Geheimnisse erst preis, wenn du mit ihnen arbeitest. Wenn du sie in dein Leben und deinen Körper lässt. Das Kräuterwissen ist kein reines Kopfwissen. Ver-KÖRPER-e die Kräuter und lass zu, dass sie Teil von dir werden. Dann wirst auch du bald begeistert Tees mischen und Salben rühren.
Lass dich von deiner Überforderung nicht abhalten. Such dir eine Begleitung, die dich ins Tun bringt und fang an!
Wenn ich deine Begleitung sein darf, dann lade ich dich herzlich zu meinen Kursen ein. Auf meiner Online-Kursplattform findest du Audio-Kurse, die dich ins TUN bringen und Live-Mitschnitte von Workshops, die dich Schritt für Schritt durch die Herstellung von pflanzlichen Mitteln führen.
Dann sehen wir uns schon bald!
Deine Steffi