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Wein, Bier und Met: Monatsrückblick Juli 2025

Unfassbar wie schnell der Juli vergangen ist! Ich hab gefühlt nur einmal geblinzelt – und zack! ist August. Vielleicht lag es daran, dass ich den Juli gefühlt in meinen Lehrbüchern verbracht habe, um die Klausuren gut zu bestehen, dabei ist rückblickend wirklich viel passiert. Let’s gooo!

Uni-Update: Es beginnt mit Wein

In Ancient Rome, Everyone – Yes, Everyone – Was Hammered

So begann ein großartiger Vortrag im archäologischen Kolloquium über antiken Weinbau. Er endete mit einer Weinverkostung, die mit einigen Räuschen endete. Schade, dass ich mit dem Auto da war, der Wein war wirklich lecker! 😂

Damit war der Spaß im Juli (wenn wir von der Fahrt zum Glauberg absehen) fast schon vorbei, denn dann warteten 2 Referate, eine Portfolio-Aufgabe und 3 Klausuren auf mich. 😶

Gut, dass ich vom letzten Semester schon wusste, dass ich unter bestimmten Umständen die Klausuren ganz gut meistern konnte. Also versuchte ich, diese zu reproduzieren: Gemütliche Lernatmosphäre, regelmäßige Pausen und Immersion in den Lernstoff. Während der Klausur dann meine Glücksbällchen aus Rohcacao, Honig und gedächtnisfördernden und entspannenden Kräutern, wie Rose, Tulsi und Melisse.

Aber was tun, wenn man davon ausgegangen ist, dass man die Klausur nicht mitschreiben muss und dann eine Woche vorher erfährt, dass der Sitzschein nicht ausreicht? Paaaniiiiikkk! 🤯 Is ja nicht so, dass ich in jeder Sitzung anwesend war und mitgeschrieben habe. Ohhhh. Naja, ich hab mein Bestes gegeben, die Fragen waren fair und mein Ziel ist einfach bestehen. Jetzt weiß ich auch, dass ich mit solchen Umständen umgehen kann.

Die Keltenwelt am Glauberg

Mein Monatshighlight war die Exkursion in die Keltenwelt auf dem Glauberg. Mit zwei Kleinbussen enterten wir den Glauberg in Hessen! In einer Vorlesung während des Semesters hat der Forschungsleiter der Glauberger Keltenwelt Dr. Axel Posluschny bereits einen super spannenden Vortrag gehalten. Daher war es für mich super aufregend, jetzt einen so renommierten Forscher persönlich treffen zu können.

Zuerst gab er uns eine Führung durch das Museum. Wir erfuhren viel über vergangene Grabungen und den Totalverlust aller Funde und Dokumentationen aus der Nazizeit. Glücklicherweise wurde der „Keltenfürst“ erst in den 1990er Jahren ausgegraben. Aber so ein Fall zeigt die Verantwortung, die Ausgrabende der Nachwelt gegenüber haben. Manchmal sind Bodendenkmäler (also Ausgrabungsstätten) besser im Boden aufgehoben. Einmal ausgegraben, müssen sie gut geschützt werden. Auch Raubfälle auf Museen waren Thema der Führung.

Doch auch im Boden können Funde manchmal in Gefahr sein. Wir sprachen über Raubgräber (sie nennen sich „Sondengänger“ und meinen es sei ein Hobby…), die Funde plündern und für die Forschung unbrauchbar machen.

Der rekonstruierte! Grabhügel des „Fürsten“ vom Glauberg, von der Museumsterrasse aus.

Nach der Mittagspause auf der wunderbaren Terrasse des Museums mit Blick auf den rekonstruierten Grabhügel packten wir unsere Rucksäcke und Dr. Posluschny wanderte mit uns auf das Glauberg-Plateau. Dabei erzählte er uns abenteuerliche Geschichten von Esoterikern, die sich den Glauberg als Zeugungsort für Nachwuchs aussuchten oder die auf einer Steinplatte aus dem 19. Jhd pseudokeltische Rituale mit Kokosflocken und einem Ritualkreis aus Salz durchführten. (Leute bitte, forscht erstmal nach, bevor ihr alles für „keltisch“ haltet. Das ist ja peinlich! Und Salzkreise haben in freier Natur nichts verloren!🤬)

Auf dem Hochplateau wurde im Mittelalter eine Stadt errichtet, naja nicht ganz. Man hat es versucht und sie vor Fertigstellung wieder aufgegeben, warum auch immer. Diese Zisternen, Keller und Befestigungsmauern sind immer noch obertägig zu sehen. Also falls du mal auf dem Glauberg wandern gehst und die Mauern siehst, sie sind nicht keltisch, sondern 1500 Jahre älter. 😅 So lange erhalten sich obertägige Strukturen nämlich bei uns nicht.

Spannend war auch das Thema Finanzierung. Auch ich dachte lange, dass selbst so große Museen wie die Keltenwelt doch vom Staat finanziert werden. Doch so einfach ist es nicht. Immer mehr muss die archäologische Forschung private Gelder anwerben, um ihre Ausgrabungen oder Museen zu finanzieren. Dabei stehen nicht immer die besten fachlichen Interessen im Vordergrund. Wer sich besser präsentiert und jeden noch so kleinen Fund zur medienwirksamen Sensation erklärt, streicht die meisten Gelder ein. Seriöse Forschung kann da schnell untergehen, was einer unabhängigen Wissenschaft schnell zum Verhängnis werden kann. Welche Disziplin weiß das besser als die Archäologe?

Zum Schluss durften wir noch die aktuelle Grabung besuchen. Ort: geheim. Ein besonderes Gefühl, auf einem halb ausgegrabenen Grabhügel zu stehen. Aber es war auch ein Schock für mich zu hören, dass sich die Ausgrabenden keinen großen Fund wünschen. Den Schutz der Grabung und eine aufwändige Bergung und Restaurierung könnte sich das Museum nicht leisten. krass…

Mit gemischten Gefühlen und viel zum Nachdenken ging es im Anschluss zurück nach Bamberg.

Gefühlschaos zum Geburtstag

Dieses Jahr bin ich 36 Jahre alt geworden. Ich bin jetzt näher an der 40 als an der 30. Ich hab immer gedacht, dass man Mitte 30 alles über das Leben weiß und vor allem weiß was man will. Ich weiß inzwischen, dass ich gar nichts über das Leben weiß. Ich lass mich immer noch überraschen, positiv und negativ.

Weil mein Geburtstag dieses Jahr in die Klausurenwoche gefallen ist, habe ich nicht mit Gästen gefeiert. Das Ergebnis: niemand hat mir ein Geschenk gemacht. Nicht, dass ich das erwarten würde. Es ist nur so, dass ich gern einen Geburtstag zum Anlass nehme einem lieben Menschen ein Geschenk zu machen, auch ohne dass die Person feiert.

Es ist auch aufgefallen, dass Menschen, die sonst immer auf meine Feier eingeladen sind, mir nicht mal gratuliert haben. Ist eine Feier also Pflicht, wenn man als Person gewertschätzt werden möchte? Und wieviel sind die Glückwünsche und Geschenke dann Wert, wenn man feiert? Oder ist das etwas, was Menschen insgeheim als Pflichterfüllung sehen, anstatt als Geste von Liebe und Wertschätzung?

Was denkst du? Lass mir gern einen Kommentar da.

Fotoalbum Juli 2025

Blog-Rückblick auf den vergangenen Monat

Im Juli gingen ein bunter Mix aus Pflanzenporträt, Anleitung und Kräuterwissen für Fortgeschrittene an den Start. Was ist deine Lieblingskategorie?

Ausblick auf den nächsten Monat

Jetzt sind erstmal Semesterferien! Drei Abgaben sind bis September noch zu schreiben, aber jetzt heißt es erstmal Hirn auslüften und lange nicht mehr gesehene Freundinnen treffen. Außerdem warten ein paar Musikproben auf mich, denn ich habe nach langer Durststrecke wieder angefangen, zu singen und auch nach über 5 Jahren wieder meine Instrumente entstaubt. Hust. Es wird Zeit, dass ich wieder zurück in meine Hobbies finde.

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