Kaum eine Pflanze, zu der so viele Missverständnisse kursieren, wie über den Löwenzahn. Klar, er ist auch überall zu finden. Und er sollte nicht nur im übertragenen Sinn in aller Munde sein. Die wichtigsten Fragen zum Löwenzahn von essbar oder giftig bis hin zu einer heilkundlichen Verwendung klärt für dich dieser Blogartikel.
1. Ist Löwenzahn giftig?
Nein! Löwenzahn ist nicht giftig.
Das Missverständnis kommt daher, dass der Löwenzahn einen Milchsaft hat. Es stimmt schon, dass viele Pflanzen mit Milchsaft giftig sind, wie Mohn und Schöllkraut. Aber auch Salat hat Milchsaft. Milchsaft ist also kein Kriterium dafür, ob eine Pflanze giftig ist oder nicht.
2. Kann man Löwenzahn essen?
Der Löwenzahn ist in allen Teilen essbar. Von der Wurzel über die Blätter, Stängel bis zu den Blüten.
Das nächste Mal, wenn du dich über den Löwenzahn im Rasen ärgerst, freu dich lieber, so eine nahrhafte Pflanze bei dir zu haben.
Stich im Frühjahr die Wurzeln aus und mach einen Kaffee-Ersatz daraus!
Weck den Körper im Frühling mit einem kräftigen Löwenzahn Salat!
Mach zur Blütezeit ein leckeres, honigsüßes Löwenzahngelee!
Wirf auch die Stängel nicht weg! Gut gewässert dienen sie als Strohhalm. Du kannst sie auch fein schneiden und in deiner nächsten Gemüsepfanne mitdünsten.
3. Welche Wirkung hat Löwenzahn?
Löwenzahn schmeckt bitter. Aber was passiert im Körper, wenn wir mit Bitterstoffen in Berührung kommen?
Wenn du auf deiner Zunge etwas bitteres schmeckst, passieren mehrere Dinge in deinem Körper:
- Es geht eine Information von der Zunge ans Gehirn mit der Information “bitter”
- Das Gehirn schickt einen Impuls, der unser autonomes Nervensystem in den Entspannungsmodus (Parasympathikus) bringt. Der Blutfluss wird in den Körperkern geleitet.
- Die Verdauungsorgane werden angeregt, Verdauungssäfte zu produzieren. Das merkst du schon dadurch, dass dir das Wasser im Mund zusammenläuft. Das gleiche passiert in deinem Magen und auch im Dünndarm. Besonders die Gallenblase wird angeregt, Galle auszuschütten. Das verbessert deine Fettverdauung enorm. Daher kommt auch das Gerücht, Löwenzahn wäre gut für die Fettverbrennung. Aber zwischen Fettverbrennung und Fettverdauung ist ein himmelweiter Unterschied…
Die Tatsache, dass Verdauungssäfte ausgeschüttet werden und den Körper verlassen, macht den Löwenzahn zu einer Pflanze, die lokal und kurzzeitig den Verdauungstrakt befeuchtet, über längere Zeit und systemisch austrocknet. Durch die Reaktion des Parasympathikus, die das Blut aus der Peripherie in den Körperkern zur besseren Verdauung zieht, kühlen die Extremitäten (Hände, Füße) aus. Das macht ihn zu einer kalten Pflanze.
Dadurch ist Löwenzahn über längere Zeit für Vata-Personen eher ungeeignet, während Kapha und Pitta Menschen davon profitieren können.
Für kurze Zeit ist der Löwenzahn aber für alle Menschen eine tolle Ergänzung des Speiseplans.
4. Kann ich mit Löwenzahn kochen?
Natürlich! Da alle Pflanzenteile essbar sind, musst du dir keine Gedanken machen.
Du kannst im Frühling einen Blumentopf über eine Pflanze stülpen. Die gebleichten Blätter geben ein tolles Gemüse, ähnlich wie Chicoree.
Die Blüten sind toll auf Butterbrot, als Gelee oder im Kuchen. Ein leckeres Rezept findest du hier: Kuchen mit Löwenzahnblüten Rezept vegan (kraeuterundseele.de)
5. Ist Löwenzahn gesund?
Löwenzahn stärkt deine Fettverdauung und damit deinen ganzen Stoffwechsel. Das macht ihn indirekt auch zu einem Immunbooster. Denn eine träge Verdauung lässt unsere ganzen Körperfunktionen langsamer verstoffwechseln.
Das macht den Löwenzahn zu der perfekten Pflanze für eine Frühjahrskur. Bau die jungen Blätter für 2 Wochen (bitte kein Dauer-Detox!) in deine tägliche Ernährung ein.
Berichte mir gern über deine Ergebnisse!
Alles Liebe,
Steffi
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