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Vom Finden und Loslassen: Monatsrückblick April 2025

Der April startete mit einer Grabungskampagne der Uni und hörte mit einer großartigen Erkenntnis auf. Aber lies selbst…

Vom graben und (nichts) finden

Der April hat mit meiner ersten Uni-Grabungswoche begonnen. Ich war schon ganz gespannt, denn ich hatte keine Ahnung, was da auf mich zukommen wird.

Zuerst wird ein Tachymeter aufgestellt und kalibriert. Das ist dafür da, um die einzelnen Grabungsschnitte auf der Wiese auch wiederzufunden.

Vorher wurden nämlich per Fernerkundung, Magnetik und Elektrik schon mal ein paar aussichtsreiche Flecken mit Anomalien ausgemacht, an denen wir jetzt den Spaten ansetzen sollten. Diese wurden auf das Tachy übertragen und mit einem Stab mit einem 360°-Prisma dran suchten wir unsere ausgesuchten Grabungsquadrate. Das war gar nicht so einfach!

Als ich mein Stück Wiese gefunden hatte, wurde ein Quadrat von 1x1m ausgemessen und abgesteckt.

Jetzt kommt der Spaten zum Einsatz! Die Grasnarbe muss vorsichtig abgestochen und zur Seite gelegt werden, denn die Wiese soll nach der Grabung ja wieder eine Wiese sein und kein Acker!

Wenn das Gras weg ist, dann war’s das für den Spaten. Jetzt kommt eine Kelle zum Einsatz und die Erde wird Zentimeter für Zentimeter abgetragen und auf mögliche Funde untersucht.

Statt Funden kamen erstmal Steine zu Tag. Lila Steine, weiße Steine, gelbe Steine, von Hitze zum zerbröseln gebrachte Steine (oha!) und magnetische Steine. Viele, viele Steine. Auch Steine, die aussahen wie Keramik, sogar mit Verzierung! Aber Steine sind keine Funde.

Der erste Tag endete also mit einem schmerzenden Handgelenk von den ungewohnten Bewegungen und ziemlich durchgefroren, denn es hatte vielleicht 4°C und Wind.

Hier mein Ergebnis:

Am ersten Grabungstag: mein 1x1m-Sondierungsloch

Der zweite Grabungstag beginnt mit etwas besserem Wetter, einer Schicht mehr Klamotten und der Aussicht, heute den Pflughorizont zu verlassen auf eine neue, tiefere Erdschicht zu stoßen.

Und dann passierte es: Vor meiner Kelle kullert ein kleines Ding entlang.

Ich schau es mir genauer an. Definitiv kein Stein. Auch keine Keramik. Plastik? Aber ich war schon auf die neue Schicht gestoßen, da sollte kein jetztzeitliches Zeug mehr drin sein. Das kleine schwarze Ding war rundlich, etwa einen Zentimeter im Durchmesser, so wie eine kleine Bohne geformt und hatte zwei Löcher.

Unser Grabungsleiter wurde hellhörig. Das ist kein Plastik, sondern eine Gagatperle aus der Jungsteinzeit! Aus der WAS?!?! Okay, krass! 😶

Ich hab hier kein Foto eingefügt, denn ich hab leider keins.

Der Grabungstag endet also mit einem großen Hallo um diese winzig kleine Perle, denn im Grabungsloch neben mir wurde ein Silexpfeilspitze gefunden.

Inzwischen sah die Wiese aus, als hätten riesige Maulwürfe gehügelt. Überall saßen Menschen in ihren kleinen Löchern und gruben. Das muss für Außenstehende ein lustiger Anblick gewesen sein!

Am dritten Tag dann die Überraschung: Die anderen Ausgrabenden sollten ihre Grabungsquadrate verlassen und zu mir kommen. Mein Loch soll auf 3x3m erweitert werden. Hoffnung auf Funde macht sich breit.

Denn obwohl auf dieser Wiese schon von unterschiedlichen Teams seit 2 Wochen gegraben wurde, kamen noch keine vorgeschichtlichen Funde zu Tage. Ein bisschen Keramik aus dem Mittelalter, die Silexpfeilspitze und die Gagatperle waren alles. So langsam hat sich Ernüchterung im Team breitgemacht, die jetzt wie von Zauberhand verschwunden war.

Es heißt aber auch: alles auf Anfang!

Wieder die Spaten rausgeholt und zu fünft hoben wir 8qm Grassoden ab. Da kamen wir ganz schön ins Schwitzen! Dann: Ab an die Kellen und wieder zuerst den Pflughorizont abtragen.

Wie groß 3x3m sind, merkt man erst dann, wenn man mit 4 anderen Leuten einen ganzen Tag braucht, um 10cm tief zu kommen.

Am dritten Tag: Mein 1x1m-Loch wird auf 3x3m erweitert
Unser Abraumhaufen wächst und hat eine Wächter bekommen. Den Schädel haben wir dort auf der Wiese gefunden. Jetztzeitlich…

Am vierten Tag haben wir es fast durch den Pflughorizont geschafft und die hoffnungsvolle Bodenschicht kam zum Vorschein.

Am Ende des vierten Tages hatten wir fast ein Planum. Aber nur fast.

Am fünften Tag dann hatten wir den Pflughorizont komplett abgetragen und die neue Schicht erreicht. Auf dem Foto kann man sehen, dass der Boden in der unteren Schicht deutlich gelber ist, als der Pflughorizont.

Funde: keine

Wetter: 25°C

Aber wir haben es uns nicht nehmen lassen, unser Werk der Woche zu dokumentieren. In der nächsten Woche wird ein anderes Team hier weitermachen. Vielleicht haben die mehr Glück.

Tadaa! Unser Sondierungsfeld am Ende des fünften Tages.

Loslassen für Fortgeschrittene

Ja, ich weiß. Das Thema loslassen beschäftigt mich schon sehr lange und ich berichte immer wieder darüber. Es ist halt grad dran.

Oder was denkst du, sollte ich machen, wenn (ehemalige) Freunde deinen Ehemann für ein Freundewochenende einladen aber dich nicht?!?

Ich glaub, so gekränkt hat mich schon lange niemand mehr. Ich hab mich gefühlt, als hätte ich für sie niemals existiert, obwohl wir uns seit 15 Jahren kannten. Das tat ganz schön weh.

Aber das Einzige, was ich tun konnte, war loslassen. Die Freundschaft, die schöne Zeit und die Hoffnung, dass diese Zeiten wiederkommen werden. Werden sie nämlich nicht.

Ich habe beschlossen, diesmal nicht zu leiden. Ich hab die Gefühle durchgefühlt und dann gehen lassen. Kein Groll, kein Hass. Jeder geht sein Leben. Und wenn sich Menschen dazu entscheiden, ihren Weg ab sofort ohne mich zu gehen, dann muss ich das akzeptieren und meinen Weg ohne sie gehen.

Ich glaube, dass das Loslassen für Fortgeschrittene bedeutet. Menschen in Liebe gehen zu lassen, wenn die Freundschaft durch ist.

Was im April 2025 sonst noch los war

  • in der zweiten Monatshälfte ging die Uni wieder los.
  • Ich hab mein erstes Podcast-Interview geführt.
  • eine Kräuterführung und ein Tinkturen- und Öleworkshop fanden statt.

Was ich im April 2025 gebloggt habe

Ich habe im April 6 Blogposts veröffentlicht. Die Reihe „Heilkräuter Basics“ ist im April zu Ende gegangen und hat jetzt sogar ein Podcast-Pendant gefunden. Für alle, die lieber Hören.

Eine neue Reihe für Fortgeschrittene hab ich neu angefangen: Energetik. Denn dieses Konzept ist super hilfreich, doch in Deutschland komplett unbekannt. Das will ich ändern! Damit das unleidliche Auswendiglernen endlich ein Ende hat und auch die deutschen Kräuterfrauen und -männer selbstbewusst und mit Spaß Kräuter anwenden lernen!

Ausblick auf den Mai 2025

  • ich freu mich auf zwei vollkommen ausgebuchte Limo-Workshops
  • eine (oder zwei?) Kräuterführung
  • ein Exkursion nach Schloss Aschach
  • und ein Referat, das ich an der Uni halten darf.

Wie war dein April so? Lass es mich in den Kommentaren wissen!

Deine Steffi

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